fbpx
Gua Sha Rückenmassage

Reflexzonentherapie: Gua-Sha für die Rückenmassage

In China kennt sie jedermann. Hierzulande ist die Reizbehandlung aus der klassischen Chinesischen Medizin noch ein Geheimtipp unter Therapeuten, wenn es um Verspannungen, Rücken- und Kopfschmerzen geht.

Gesundheit, das wünschen wir einander an Geburtstagen und Neujahr und sind mehr denn je bereit, etwas dafür zu tun. Achtsamkeit, Selbstfürsorge, Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind die Themen unserer Zeit. 

Wer sich mental wie körperlich versteht, kann sich besser schützen und bei kleineren Wehwehchen auch selbst helfen. Und genau darum geht es auch bei Gua Sha, um die Stärkung unserer eigenen Körperintelligenz.

Reflexzonentherapie mit dem Gua Sha Stein

In China wird diese Reiztherapie bereits seit Jahrtausenden von Familienmitgliedern untereinander angewandt.

Hierzulande kennt man die Gua Sha Steine nur aus Youtube-Videos zur Glättung des Gesichts.

Vielleicht ist sie dem ein oder anderen auch schon einmal in der Physio- oder Ergotherapie begegnet, zumal sie Verspannungen und Muskelknötchen im Rücken manuell lösen soll. 

Gua Sha stimuliert unser autonomes Nervensystem, genauer gesagt die Reflexzonen entlang des Rückens. Und diese Reflexe stimulieren unser autonomes Nervensystem, das alles steuert. Die Reiztherapie wird ergänzend zur Akupunktur oder manuellen Therapie angwenedet.

Das zeigt sich gut am Beispiel von Kopf- und Rückenschmerzen, deren Ursachen meist in keinem MRT zu sehen sind. Anders als die westliche Medizin, die sich gut auf unseren Körper, die Hardware versteht, sorgt sich die Chinesische Medizin um unsere Software, unser autonomes Nervensystem. 

Wie der Name schon sagt, läuft dieses unwillentlich ab. Jeder kennt das vom Kniesehnenreflex, bei dem der Unterschenkel aufgrund eines Schlags unterhalb der Kniescheibe hervorschnellt. Solche Reflexe gehen auch von Akupunkturpunkten in der Haut aus und wirken auf unsere Organe und Gelenksysteme. Gua Sha ist somit eine ganzheitliche Methode der Reflexologie.

Wirkung der Massagetechnik

Das Besondere an dieser Behandlungsform ist, dass man dafür nur ein einzelnes Werkzeug benötigt: den Gua-Sha-Stein, den es in unterschiedlichen Formen und Materialien gibt. Und etwas Öl, sodass er gut über die Haut gleitet. 

Was dann passiert, bezeichnet man in China als das, was die Lebensenergie Qi zum Fließen bringt. Was übersetzt so viel heißt wie: Die Durchblutung nimmt zu, Blockaden werden gelöst. 

Während man in der Chinesischen Medizin von Verschleimungen spricht, die auf entzündlichen, toxischen Stoffwechselprozessen beruht, sagen wir im Westen dazu Zellmüll, der sich im Gewebe eingelagert hat. 

Durch die mechanischen Streichbewegungen mit dem Stein können diese mobilisiert und durch eine Steigerung der Mikrozirkulation über die Lymphbahnen des Rückens aus dem Gewebe abtransportiert werden. Deshalb sollte man während und nach der Massage möglichst viel trinken. So kann der Körper ausreichend Flüssigkeit für den Abtransport bilden. Und halten Sie sich danach schön warm oder legen sich direkt ins Bett, zumal viele eine wohltuende Müdigkeit überkommt.

Viele berichten von einem Wohlschmerz beim Ausstreichen von verklebten, verspannten Partien. Doch die Toleranzschwelle für Schmerzen ist von Mensch zu Mensch verschieden. Gehen Sie nicht zu grob vor und achten Sie auf die Signale des Körpers. Der Körper ist der Seismograf des Menschen.

So eine Behandlung hinterlässt Spuren, da sie die Haut nicht nur oberflächlich reizt. Hautverfärbungen bis hin zu Blutergüssen können vorkommen. Sie klingen jedoch meist nach drei bis fünf Tagen wieder ab. 

Ablauf der Rückenmassage mit Gua Sha

Warm-Up

Auf eine angenehm warme Raumtemperatur achten und sich eine Kanne warmen Tee bereitstellen. Nacken und Rücken reichhaltig mit Körperöl einreiben.

Nackenpartie

Vorab kann man auch erst einmal mit den Händen arbeiten, Verhärtungen und Faszienverklebungen mit den Fingern ertasten und lokalisieren. So weiß man bereits, worauf man seinen Schwerpunkt legt. Immer mit wenig Druck beginnen und sich langsam herantasten, um herauszufinden, was sich für das Gegenüber gut anfühlt. Dafür vom Haaransatz den Nacken hinunter fahren in kurzen, sich überlappenden Zügen. Auf der Wirbelsäule ohne Druck arbeiten.

Schultern

Weiter geht es von oben nach unten über die Schultern und Schulterblätter, die man zum Oberarm hin und zum unteren Rücken hin ausstreicht. Die Strichrichtung folgt dem Muskelverlauf. Bei knöchernen Partien immer sehr vorsichtig und ohne großen Druck arbeiten. Abstehende Muttermale am besten aussparen.

Rücken

Auf dem Rücken kann man auch größere Züge machen. Wichtig ist, dass diese möglichst immer im gleichen Rhythmus ausgeführt werden, um die Entspannung zu erhöhen.

Verspannungen und Verklebungen, die vorher eventuell auch ertastet wurden, zeichnen sich durch eine Verfärbung der Haut ab. Diese können nun punktuell mit kürzeren und intensiveren Zügen ausgearbeitet werden – immer von oben nach unten. Wichtig ist, dass man dabei immer auf die Reaktionen seines Gegenübers achtet. Es sollte nicht über einen sogenannten Wohlschmerz hinausgehen.

Ausklang

Danach sind die Poren geöffnet, die Haut gut durchblutet und das Gewebe gelockert. Auch der Stoffwechsel ist aktiviert, weshalb Sie im Anschluss an die Behandlung vielleicht öfter zur Toilette müssen. Halten Sie sich danach gut warm, duschen und baden Sie erst einmal nicht, da thermische Reize die therapeutischen stören können.

Gua Sha Rückenmassagen vorbereiten

  1. Die Haut vorher gut einölen und wenn nötig nachölen, sodass der Stein mühelos gleiten kann.
  2. Die breite, geschwungene Seite des Steins immer im 45-Grad-Winkel auf die Haut ansetzen.
  3. Immer von oben nach unten streichen.
  4. Nicht hin- und herfahren, sondern den Stein immer wieder neu ansetzen und runterfahren.
  5. Für fließende Übergänge: Die Züge sind etwa 7 bis 15 Zentimeter kurz und überlappen sich.
  6. Züge immer im selben, schnellen Rhythmus ausführen, das fördert die Entspannung.
  7. Jede Partie – vom Nacken bis zum unteren Rücken – mehrmals ausstreichen, etwa fünf- bis zehnmal beziehungsweise sooft es guttut.
  8. Man kann auch nur eine bestimmte Partie behandeln, beispielsweise den Nacken oder oberen Schulterbereich – zumal eine Behandlung des gesamten Rückens für den Ausführenden sehr anstrengend sein kann.
  9. Wenn Sie schwanger sind, Hautverletzungen oder abstehende Leberflecken haben oder die Reizbehandlung sich einfach nicht gut anfühlt, sollten Sie sie nicht ausprobieren beziehungsweise abbrechen.
Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am Massagen. Setzen Sie ein Lesezeichen auf den permalink.