Jeder fünfte Deutsche hat Probleme, diese Seite zu lesen. Schuld ist das sogenannte Sicca-Syndrom – oder schlicht: trockene Augen.
Sie brennen, sind gerötet und tränen, das Sehvermögen lässt nach oder die Augen sehen müde aus. Was wir bei der Beratung wissen sollten…
Wann Kontaktlinsen besser wechseln
Oftmals hindern Kontaktlinsen die Tränenflüssigkeit daran, sich beim Blinzeln gleichmäßig auf der Augenoberfläche zu verteilen.
Außerdem wirken weiche sowie minderwertige Kontaktlinsen wie ein Schwamm, der dem Tränenfilm weitere Flüssigkeit entzieht. Vermeiden lässt sich das mit gut angepassten, festen Linsen sowie speziellen Silikon-Hydrogel-Linsen oder Kontaktlinsen mit Hyaluronsäure.
Wie Medikamente die Augen Trockenlegen
Anti-Baby-Pille, Betablocker, Antidepressiva, das Migräne-Medikament Ergotamin, Neuroleptika und Diuretika – einige Arzneimittel können bei einer Langzeitanwendung in die Körperprozesse eingreifen, sodass auch der Tränenfluss versiegen kann. Diese Komplikation können auftauchen, lassen sich aber mit einer Umstellung auf alternative Medikamente beheben.
Was es mit dem Office Eye-Syndrom auf sich hat
Der Lidschlag ist vergleichbar mit einer Scheibenwischer funktion. Durch ihn wird der Tränenfilm regelmäßig auf dem Auge verteilt. Schauen wir jedoch auf einen Bildschirm – egal ob Computer, Smartphone oder Tablet – blinzeln wir automatisch statt durchschnittlich 9,7 Mal pro Minute nur noch 4,3 Mal. In Kombination mit der meist trockenen Luft in Büroräumen trocknen die Augen schnell aus. Experten reden hier vom „Office-Eye-Syndrom“, also dem Büro-Auge-Syndrom“.
Warum trockene Augen Rot werden
Normalerweise besitzt die Hornhaut unseres Auges keine eigenen Blutgefäße, um das Sehen nicht zu stören. Der Sauerstoff, den das Auge für ein scharfes Sehvermögen benötigt, wird deshalb direkt über den Tränenfilm aus der Luft bezogen. Ist das Auge jedoch trocken, ist diese Funktion gestört. Wie eine Art Notprogramm muss die Hornhaut dann über die Blutgefäße der Bindehaut versorgt werden. Folge: Das Auge ist von rötlichen Äderchen durchzogen.
Warum Schwangere oft trockene Augen haben
Hormone nehmen massiv Einfluss auf unsere Augen-Gesundheit. Daher sollte bei der Beratung mit darauf geachtet werden, ob die Kundin, die über trockene Augen klagt, schwanger ist oder in den Wechseljahren. Denn aufgrund der Hormonumstellung verändert sich bei den Frauen auch die Zusammensetzung des Tränenfilms. Auch während der Schwangerschaft können unsere Kundinnen antibiotische Augentropfen verwenden.
Wie Hautkrankheiten und trockene Augen Zusammenhängen
Bei der chronischen Hauterkrankung Rosacea sind die Talgdrüsen der Haut in ihrer Funktion eingeschränkt. Davon können auch die 70 Meibom-Drüsen“ an der Lidkante des Auges betroffen sein. Dadurch wird der Fettanteil des Tränenfilms zerstört. Folge: trockene Augen, eine Lidrandentzündung oder Bindehautreizung. Künstliche Tränen und Kortison sind hier die Standardtherapie.
Warum man die Augen mal eincremen sollte
Eine Augencreme ist vor allem vor dem Zubettgehen empfehlenswert – so bleibt die dickflüssige, hoch nährstoffreiche und pflegende Creme länger im Auge und kann ihre Wirkung voll entfalten. Tagsüber bieten sich hingegen Augentropfen an, die die Tränenflüssigkeit ergänzen und die Hornhaut so mit Feuchtigkeit versorgen.
Warum trockene Augen gefährlich sein können
Fehlt der natürliche Schutzfilm unserer Augen, haben Viren und Bakterien leichtes Spiel – die Erreger können über die Schleimhäute in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen. Außerdem können Augen, die über längere Zeit trocken sind, Verletzungen an der Hornhautoberfläche erleiden – das verschlechtert das Sehvermögen irreparabel. Deshalb gilt: Wenn ein Kunde wiederholt über eine Trockenheit der Augen klagt, sollte die Beratung bei einem Augenarzt empfohlen werden.